«Böse Zellen»

von Barbara Albert
Kino-Spielfilm / 120min / Hochdeutsch / 2003

«Böse Zellen» erzählt die Geschichte unterschiedlichster durch vergangene Ereignisse miteinander verbundenen Figuren und deren Familien. Tote wollen nicht tot sein, Lebende nicht leben, Talkshows, Kaufhäuser und Gewinnspiele lassen die Einsamkeit kurz vergessen. Eine Katastrophe verlangt den Neubeginn, Schuld schreit nach Erlösung.

Inhalt

Der Flügelschlag eines kleinen tropischen Schmetterlings löst einen Sturm über dem Golf von Mexico aus und bringt ein Linienflugzeug über dem tropischen Regenwald zum Absturz. Einzig die 24-jährige, lebenslustige Manu überlebt die Katastrophe.

Sechs Jahre nach dem Unfall lebt Manu in einer österreichischen Kleinstadt, ist verheiratet, hat eine Tochter und arbeitet in einem Supermarkt. Das Leben, das sie mit ihrer Familie, ihren Geschwistern und ihren Freunden verbringt, weitet sich durch alte und neue, zufällige und gewollte Bekanntschaften zu einem Netz von Beziehungen, das sich durch Ursache und Wirkung ständig weiter webt. Die Schicksale all derer, die in diesem Netz gefangen sind, bestimmen sich durch selbst gefällte Entscheidungen, die oft zu Liebe, Verständnis und Glück führen. Aber eben auch zu Schuld, Leiden und sogar zum Tod.

Manu stirbt nämlich bei einem Autounfall und ihre beste Freundin Andrea überlebt, weil sie länger in der Disco bleibt. Das schon lange andauernde Verhältnis zwischen Andrea und Manus Mann kann nun offiziell werden, erlebt jedoch einen jähen Bruch, als Andrea schwanger wird und nicht weiss, wer der Vater ist.
Der Junge, der den Unfall und Manus Tod verursacht hat, muss damit leben, dass seine Freundin durch den Unfall für immer querschnittgelähmt ist. In seiner Verzweiflung versucht er in einer spiritistischen Sitzung Kontakt mit den Verstorbenen aufzunehmen.
Manus Bruder lernt in seiner Trauer eine junge Frau kennen. Diese ist jedoch gefangen in ihrer Suche nach dem unbekannten Vater. Sie sucht in einer systemischen Familienaufstellung nach Antworten auf ihre Fragen.
Ihre Mutter erklärt einem alten Freund ihre Liebe, wird überrascht zurückgewiesen und versucht, sich umzubringen.
Manus kleine Tochter wiederum scheint trotz Tod der Mutter immer noch mit ihr im Kontakt zu sein. Immer wieder spricht sie davon, dass die Mutter bei ihr ist.

Es macht den Anschein, als würde sich das Unglück nach Manus Tod plötzlich ohne ersichtlichen Grund wie ein Krebsgeschwür in ihrem (früheren) Umfeld ausbreiten. Die Menschen werden mit ihren Ängsten konfrontiert: Schuld schreit nach Erlösung, Unsicherheit führt zu Abhängigkeit und die Furcht vor dem Tod verlangt nach religiösen Beistand.

«Böse Zellen» erzählt die Geschichte von Menschen, die unvermittelt aus der Trägheit ihrer Existenz herausgerissen werden und sich mit der die scheinbaren Unerklärbarkeit von Ereignissen und Umständen auseinandersetzen müssen. Schicksal oder Zufall? So oder so gilt es, das Leben in die Hand zu nehmen und sich zu stellen.

Festivals

Locarno, Toronto, Vancouver, New York, München, Wien, Braunschweig, London, Stockholm, Thessaloniki, Rotterdam

Allgemeine Angaben

Produktionsland

Österreich

Co-Produktionsländer

Deutschland / Schweiz

Produktionsjahr

2003

Gattung

Kino-Spielfilm

Genre

Drama

Drehformat

35mm / 16:9

Projektions-/Sendeformat

35mm / DigitalBETA

Aspect Ratio

1:1.85 / 16:9

Dauer

120min

Länge

2500m

Sprache

Hochdeutsch

Sprachversionen

englisch UT

Tonformat

Dolby SRD

Uraufführung

10. August 2003 / Internationales Filmfestival Locarno

Erstausstrahlung

Herbst 2005: ORF / 4. 11. 2005 SF DRS

Cast

Besetzung

Kathrin

Crew

Drehbuch

Barbara Albert

Regie

Barbara Albert

Chef-Kamera

Martin Gschlacht

Direkt-Ton

Andreas Kopriva

Bildschnitt

Monika Willi

Original Score

Fabian Spörlein

Produktion

coop99 / FAMA FILM AG

Produzent(en)

Antonin Svoboda / Martin Gschlacht

Co-Produzent(en)

Martin Hagemann / Hartwig König / Rolf Schmid

Finanzierung

Verleih

Ventura Film Berlin / FAMA FILM AG

World Sales

Celluloid Dreams, Paris

SIDE B