«Brombeerchen»

von Oliver Rihs
Kino-Spielfilm / 91min / Hochdeutsch / 2002

Ein junges Liebespaar auf der Suche nach der wahren Liebe und dem richtigen Leben flüchtet vor dem Grossstadtkoller nach Spanien und gerät in eine exzessive Party mit Drogen, Sex, heiligen Goldfischen und einem abgehalfterten Gauner...

Inhalt

André, genannt „Brombeerchen“, und Lilian, beide Anfang zwanzig und ziemlich überdreht, haben den deutschen Alltag und die verklemmte Bürgerlichkeit gründlich satt. Es ist kurz vor Weihnachten und die Stimmung in der Grossstadt mehr als trostlos, Ziel ihrer verzweifelten Flucht und ersehntes Paradies Spanien. Süchtig nach dem puren, wahren, Leben merken die Beiden nicht, dass sie bloss einen Abklatsch ihres „eigenen“ Road-Movies zu inszenieren bemüht sind.
Als ihnen dummerweise schon kurz nach der Grenze von fünf esoterischen Chinesen der Wagen geklaut wird, glauben sie die Idee von Freiheit und Auflehnung in einer desillusionierten Zeit einstweilen endgültig verloren.

In einer Hotellobby treffen die enttäuschten Kids den abgehalfterten Gauner Sylvester, der - von abergläubischem Wahn getrieben - sein baldiges Ableben erwartet und als krimineller Vagabund durch die Lande zieht.
Sylvester fühlt sich von der naiv verträumten Lilian körperlich angezogen und setzt sich in den Kopf, sie zu erobern. Was André wiederum in keinster Weise zu stören scheint: Er verweigert sich seiner Sexualität; - ohnehin überzeugt, dass Zweierkisten und Eifersucht nichts als Gesellschaftslügen sind.

Zu dritt reisen sie weiter an die Costa Brava, Sylvester hat in die prachtvolle Villa eines (vermeintlichen) Auftraggebers eingeladen. In diesem unwirklichen Märchenschloss lassen der zwielichtige alte Sack und das junge Liebespaar dem Wunsch nach Anarchie und neuen Beziehungsmustern freien Lauf und feiern eine groteske Party mit Drogen, heiligen Goldfischen und erotischen Ausschweifungen.

Der nächste Morgen ist ernüchternd: André findet die Hausbesitzer, ein konservatives amerikanisches Ehepaar, gefesselt im Fitnesskeller. Was tun? Befreien? Und dann? Wohin? Und warum?
Der Traum von innerer Revolution und radikaler Grenzüberschreitung endet für Lilian und André in einer quälenden Suche nach Moral, Sinn und sich selber, hinterlässt sie mit beängstigenden Fragen: Was ist Gut, was ist Böse? Was Verantwortung, Liebe, Hoffnung? - in einer Welt, der sämtliche Ideale abhanden gekommen sind...!

Festivals

Saarbrücken, Hollywood, Solothurn

Allgemeine Angaben

Produktionsland

Schweiz

Produktionsjahr

2002

Gattung

Kino-Spielfilm

Genre

Road-Movie

Drehformat

Super 16mm

Projektions-/Sendeformat

35mm

Aspect Ratio

1:1.85 / 16:9

Dauer

91min

Länge

2500m

Sprache

Hochdeutsch

Sprachversionen

englisch UT

Tonformat

Dolby SRD EX

Uraufführung

16. Juli 2002 Kino Uto, Zürich

Erstausstrahlung

22. Oktober 2003, SF DRS

Cast

Besetzung

Mina Tander, Robert Stadlober, Birol Ünel, Graham Roberts, Mara Vador, Carlos Lesarte, Pilar Ferreiro, Pascal Ulli, Motokazu Kawamura, Man-Hong Chan, Juan Carlos Lee, Chia-Hung Teng, Saskia Lange, Joseph Mota, Tiziana Jelmini, Albert de la Torre, Mercé

Crew

Drehbuch

Oliver Rihs

Regie

Oliver Rihs

Chef-Kamera

Felix von Muralt

Direkt-Ton

Ramon Orza

Bildschnitt

Isabel Meier

Produktion

FAMA FILM AG / Steinweg Emotion Pictures SA / Marea Films SA

Produzent(en)

Rolf Schmid / Julia Steinweg

Finanzierung

Verleih

FAMA FILM AG

SIDE B