«Bunker - Die letzten Tage»
Der Dokumentarfilm erzählt vom unterirdischen Bunkerlabyrinth in Berlin, das bis heute existiert. Er berichtet vom Überleben der Menschen in Schutzräumen während des Zweiten Weltkrieges. Der Film gibt dem Zuschauer die Chance, einen Blick in geheimnisvolle Räume zu werfen, eine Geschichte, die mancher gerne für immer begraben hätten.
Auszeichnungen
Discovery Channel Award, Filmfestival München 2003
Inhalt
Durch den Film führen drei Zeitzeugen, die die letzten Kriegstage im unterirdischen Berlin erlebten. Waltraud Süßmilch, damals ein fünfzehnjähriges Mädchen, und Gertraude Gerlach, eine junge Ärztin, suchten, wie tausend andere Zivilisten auch, Schutz im Bunker am Anhalter Bahnhof.
Rochus Misch arbeitete als Telephonist im Führerbunker, in dem sich die politische Führung zurückgezogen hatte. Der Anhalter Bunker und der Führerbunker sind unterirdisch durch eine Tunnelstrecke miteinander verbunden und standen so in einem fatalen Zusammenhang: um den Diktator und seinen Stab in der einen Bunkeranlage zu schützen, wurde die andere Anlage zwangsweise geräumt, weil die SS die Decke zum Landwehrkanal sprengen und die Nord – Süd – Tunnelstrecke fluten wollte.
Während Frauen, Kinder, Verwundete flüchten mussten, um nicht zu ertrinken, versuchten die letzten der verantwortlichen Nazis aus dem Führerbunker durch dieselben Tunnel zu fliehen, um den sowjetischen Truppen zu entkommen.
Unter der Erde begegneten sich Opfer und Täter im Wettlauf mit dem Tod.
Der Dokumentarfilm „Bunker, die letzten Tage“ lebt von den Geschichten der Zeitzeugen und wird ohne kommentierenden Text erzählt.
Die Berichte von Rochus Misch über das Ende im Führerbunker sind mit Spielfilmsequenzen unterlegt, die ironisch wie dokumentarisches Material verwendet werden. Nachinszenierte Fotosequenzen, sowie russisches und amerikanisches SW-Archivmaterial bilden die visuellen Ebenen für die Erzählungen der beiden Frauen. Propagandafilmausschnitte und Wochenschaumaterial werden kontrapunktisch eingesetzt.
So wird dokumentarisches, fiktives, nachgestelltes und propagandistisches Filmmaterial zu einer vielschichtigen Collage, die einen ungewohnten Blick auf Geschichte und Gegenwart eröffnet.
Allgemeine Angaben
Produktionsland | Deutschland |
Co-Produktionsländer | Schweiz |
Produktionsjahr | 2002 |
Gattung | Kino-Dokumentarfilm |
Projektions-/Sendeformat | 35mm / DigitalBETA |
Dauer | 83min |
Sprache | Hochdeutsch |
Tonformat | Dolby SR |
Cast
Protagonisten | Waltraud Süssmilch, Dr. Gertraude Gerlach, Rochus Misch, Ingeborg Seldte, Helene Borgmann, Paula Schumann, Ursula Häntschke, Lothar Loewe, Dietmar Arnold |
Crew
Drehbuch | Martina Reuter & Gavin Hodge |
Regie | Martina Reuter & Gavin Hodge |
Chef-Kamera | Frieder Salm |
Direkt-Ton | Patrick Veigel, Christian Lutz |
Bildschnitt | Bettina Böhler |
Original Score | Wolfgang Simm |
Produktion | Twenty Twenty Vision Filmproduktion GmbH |
Produzent(en) | Thanassis Karathanos |
Co-Produzent(en) | Rolf Schmid (FAMA FILM AG) / Uta Ganschow, Sabine Traut (ME & Company GbR) / SFB – SWR – ARTE, SF DRS, DFFB |
Finanzierung |