Anmerkungen des Regisseurs zu «Nur ein Wort»

Als ich die erste Fassung des Drehbuchs las, war mein Interesse sofort geweckt. Eine Geschichte über einen Konflikt zwischen Jung und Alt, zwischen dem Normalsein in einer Leistungsgesellschaft und dem Recht auf eine freie Entfaltung des Geistes, von klein auf. Eine Geschichte, die etwas über unsere Gesellschaft aussagt und die es zu erzählen gilt.

In den letzten Jahren habe ich viel übers Filmemachen gelernt, und stehe nun am Anfang. Am Anfang eines Weges, auf dem ich noch viel mehr entdecken und mich weiterentwickeln kann, indem ich weiter Filme mache. Um mit schönen Bildern eine berührende und fesselnde Geschichte zu erzählen, braucht es zwar die finanziellen Grundlagen, auf jeden Fall aber auch Faszination, vollen Einsatz und jede Menge Herzblut. Und genau das treibt mich an.

«Nur ein Wort» bringt alles mit sich, um als Kurzfilm zu bestehen. Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt, Situationen, in denen man sich wiederfindet und ein Schluss, der überrascht.
«Nur ein Wort» skizziert mit stimmungsvollen Bildern zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein können, aber untrennbar miteinander verbunden sind.

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In unserem Leben durchlaufen wir verschiedene Welten. Mit dem Beginn der Schulzeit öffnet sich die Tür zur Erwachsenenwelt. Die Schule bewegt uns langsam darauf zu. Unbemerkt beginnen wir neue Regeln, Strukturen und Blickwinkel zu übernehmen. Doch das Betreten der neuen Welt bedingt einen Wandel. Sina weigert sich, diese Tür zu öffnen und ihre Welt aufzugeben. Die Abstraktion des Wortes empfindet sie als Bedrohung ihrer Freiheit, sich das auszumalen, wovon sie träumt.

Sind Wörter wirklich nur symbolische Hilfsmittel um Dinge zu benennen und zu beschreiben, oder stellen sie eine Bedrohung für genau diese Dinge dar? Sollte Wundervolles, Komplexes, Lebendiges wirklich auf wenige Striche reduziert werden?

 

SIDE B