Rezensionen / Presse

On The Road

«Brombeerchen», das Regiedebüt des Zürchers Oliver Rihs, ist das schräge und stimmige Porträt zweier Jugendlicher auf Sinnsuche.
Grasgrün und damit wie geschaffen für einen Roadmovie ist der alte Peugeot, in dem Andi und Lili in «Brombeerchen» durch Spanien gondeln. Wie ein Roadmovie stellen sich die Beiden ihren Ferientrip denn auch vor. Sie sind jung, lebenshungrig und von zuhause abgehauen.
Trotzdem ruft Andi einige Male bei seiner Mutter an – und allein diese kindliche Besorgtheit um die kranke Mama macht den von Robert Stadlober gespielten Kerl ungemein sympathisch.

Lieber einen Joint als Sex

Überhaupt Stadlober. Nach seinen glänzenden Auftritten in «Sonnenallee» und «Crazy» gilt der blonde Jungstar mit dem oftmals trotzigen Blick schon fast als Brad Pitt Deutschlands. Und er erweitert mit seiner neuen Rolle sein Spektrum noch um die die Facette des Möchtegern-Outlaws. Des Halbstarken und Rebellen, der als typischer Vertreter einer „lost generation“ seine Wut in Videogames und leicht irrem Geschwafel abreagiert. Und dabei keusch wie ein Mönch lebt. Denn auch wenn Andi seine Lili (Mina Tander) über alles liebt und sie sehr sexy ist, von Sex hält Andi nichts. Lieber raucht er einen Joint, träumt am Strand und lässt Lili allein im Hotel zurück. Wo sie von einem Kauz namens Sylvester prompt angemacht wird. Er habe nur noch drei Tage zu leben, erzählt Sylvester und schwafelt etwas von einer „bruja“ (Hexe), die ihm den baldigen Tod vorausgesagt habe. Lili lässt Sylvester abblitzen, fährt am nächsten Tag aber mit, als Sylvester die beiden in eine Villa einlädt. Ein skurriler Ort, an dem es einen Swimmigpool mit Goldfischen gibt, einen Hund auf Ecstasy und ein geknebeltes Ehepaar.
Verfasser unbekannt

SIDE B