Pressetext zu «Bunker - Die letzten Tage»



Martina Reuter und Gavin Hodge sind schon länger fasziniert vom Berliner Untergrund.

Begonnen hat es 1989, als im Zuge der Munitionsbergung im Bereich der gerade gefallenen Berliner Mauer der SS-Fahrerbunker am Potsdamer Platz wiederentdeckt wurde. Gavin Hodge war der erste Kameramann, der in dieser in Vergessenheit geratenen Anlage einzigartige Bilder von den Fundstücken und den Wandmalereien drehen konnte. Der Bunker wurde zwei Tage später wieder verschlossen und mit Erde überdeckt.

Seit 1995 arbeitet Martina Reuter mit dem Kameramann Frieder Salm zusammen, der den Berliner Untergrund seit 1993 fotografiert. Sie war beeindruckt von den Unterwasseraufnahmen im Adlonbunker, der ebenfalls nur zwei Tage zugänglich war, dann nach der Begehung des Speerbunkers kurz vor seiner Sprengung 1996 entstand die Idee, das Berliner Bunkerlabyrinth in den Mittelpunkt eines Dokumentarfilms zu stellen.

Martina Reuter und Gavin Hodge begegneten sich 1997 an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Gemeinsam entwickelten sie das erste Konzept für den Dokumentarfilm «Bunker – Die letzten Tage».
Immer wieder sind die Regisseure Hals über Kopf mit Frieder Salm in zufällig entdeckte Bunker eingestiegen, um die Räume in Bildern festzuhalten, bevor sie abgerissen oder zugeschüttet wurden.

Dank der engen Zusammenarbeit mit dem Stadtplaner Dietmar Arnold, dem bekanntesten Bunkerforscher in Berlin, sind den Regisseuren und dem Kameramann unwiederbringliche Aufnahmen im unterirdischen Berlin ermöglicht worden. Dietmar Arnold führte im Auftrag des Berliner Senats Vermessungen im Untergrund durch und war in der Lage, Türen, Kanaldeckel oder Stahlgitter zu öffnen, die den meisten verschlossen bleiben. Er entdeckte bei seiner Arbeit unzählige Bunkeranlagen, von deren Existenz niemand mehr wußte.

Die Drehbedingungen waren oft abenteuerlich. Entweder stehen die Anlagen unter Wasser, oder sie sind nur durch enge, manchmal gefährliche, metertiefe Einstiege zu erreichen oder es verschlägt allen den Atem, Staub, Schimmel, Gestank aus Jahrzehnten.
Die drei Zeitzeugen, auf die sich die Regisseure schließlich konzentrierten, waren über drei Jahre an dem Projekt bis zur Fertigstellung beteiligt. Die immer intensiver werdende Beziehung zwischen allen ließ das Vertrauen untereinander wachsen.

Es war für beide Regisseure der erste lange Dokumentarfilm. Martina Reuter hat ihr Studium mit dieser Arbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie abgeschlossen.

SIDE B