Anmerkungen des Regisseurs Christof Schertenleib zu «Liebe Lügen»

Im Mittelpunkt von "LIEBE LÜGEN" stehen vier Menschen, die gegen die Tücken, Lügen und Wahrheiten ihres jeweiligen Alltags kämpfen. Angestrebt wurde eine Balance zwischen Komik und Betroffenheit, die ihre Kraft aus einem authentischen Hintergrund schöpft: Neben der Drehbucharbeit wurde dabei vor allem Wert auf Genauigkeit der Originalschauplätze und der Originalsprache(n) gelegt. Ein Grossteil der Vorbereitungen konzentrierte sich darauf, SchauspielerInnen nicht nur nach Ausstrahlung und Fähigkeiten, sondern auch nach passenden Dialektfärbungen zu finden

Die diversen Dialekte machen einen Teil des Witzes von "LIEBE LÜGEN" aus, sie berichten von der Herkunft der Figuren und sie erlauben, die einzelnen Beziehungen nuancierter darzustellen. Zum Beispiel spricht die aus Attnang-Puchheim stammende Barbara in den Szenen mit ihrem langjährigen Freund ein reines Oberösterreichisch. In Wien versucht sie ihre Dialektfärbung zu verleugnen, und im Gespräch mit SchweizerInnen verständigt sie sich in einem österreichischen Hochdeutsch.

Die diversen Dialekte unterstützen nicht nur die Authentizität, sie werden nicht zuletzt auch als dramaturgisches Element genutzt: Die ZuschauerInnen sind eingeladen, die einzelnen Sprachnuancierungen als Lüge, als simple Ausrede oder als geradlinige Wahrheit zu entlarven und so die Szeneninhalte und Personenkonstellationen in neue Zusammenhänge zu rücken.

SIDE B